Die richtige Distanz

Die richtige Distanz in der Selbstverteidigung

Ein gewisser körperlicher Abstand ist ein unabdingbarer Bestandteil in der Selbstverteidigung. Außerhalb der Schlagdistanz ist es beispielsweise unmöglich einen Angriff wirkungsvoll auszuführen und den Gegner zu treffen. Es ist sogar eher gegenteilig, denn der Versuch aus einer zu großen Distanz anzugreifen, verschafft dem Gegner mehr Zeit zu reagieren und eine eigene Aktion zu starten.

Gleichzeitig ist ein gewisser Abstand taktisch sinnvoll, um den Gegner auf sicherer Distanz zu halten und die Überwindungsschwelle einen Angriff auszuüben, zu erhöhen. Ist man sich dessen im Klaren, kann durch eine bewusste Abstandskontrolle der Kampf besser gesteuert und sich ein Vorteil in der Selbstverteidigungssituation geschaffen werden.

Abstand ist Zeit

Gerade Anfänger und Unerfahrene, stehen in einer sich anbahnenden Konfrontation meist wie gelähmt und mit hängender Körperhaltung da. Aus dieser Position heraus ist es schwierig, den Angriff eines aggressiven und aktiven Gegners abzuwehren. Die Reaktion dauert in solchen Situationen durchschnittlich zu lange und verschafft dem Gegner mehr Angriffsfläche.

Innerhalb der Schlagdistanz

Die Schlagdistanz umfasst einen recht kleinen Radius, in dem sich sowohl der Gegner als auch man selbst befindet. Innerhalb dieser Schlagdistanz ist ein gerader Schlag, bedingt dadurch, dass die Armbewegung des Angreifers außerhalb des Blickfeldes ist, kaum abzuwehren. Bei einem geringen Abstand beginnt ein Angriff oftmals auch mit einem Kniestoß in den Unterleib oder mit einem Angriff auf den Kopf. Ein solcher Angriff ist unter den Gegebenheiten eines geringen Abstandes nicht abwehrbar.

Wer sich also innerhalb der Schlagdistanz befindet, wird von dem ersten Schlag oder Tritt des Angreifers direkt und in der Regel unaufhaltsam getroffen.

Daran lässt sich erneut belegen, wie wichtig es ist, den Abstand zum Gegner zu kontrollieren. Wer das nicht tut, vermittelt ein ahnungsloses und naives Kampfverhalten. Das ermöglicht dem Angreifer ein einfaches Eindringen in den persönlichen Raum und eine widerstandslose Durchsetzung seines Vorhabens.

Abstandskontrolle

Jemand, der Selbstverteidigung gelernt hat, befolgt jederzeit die Abstandskontrolle und vermittelt dem Angreifer, dass er in dieser Situation auf Gegenwehr stoßen wird. Dadurch merkt der Angreifer, dass er es mit keiner leichten Beute zu tun hat und wird sein Vorhaben überdenken. Das Risiko, selbst verletzt zu werden oder den Kampf zu verlieren, ist in dem Fall deutlich größer.