Auseinandersetzung vermeiden
Ein erfahrener Selbstverteidigungskünstler wird euch immer sagen, dass sein bester Kampf der ist, den er nicht kämpfen musste. Klingt komisch? Das ist aber völlig richtig! Einen großen Teil der Selbstverteidigung nehmen die Techniken zur Gewaltprävention ein. Bei einem angefangenen Kampf besteht nämlich immer die Möglichkeit, dass dein Gegner dich oder andere verletzt und du somit verlierst. Davon abgesehen ist Selbstverteidigung nicht dazu gedacht, sich selbst zu beweisen, sondern nur in absoluten Notsituationen reagieren zu können.
Schritt für Schritt
Bevor es dazu kommt, passiert bei Kampfsportlern eine ganze Menge. Von Anfang an lernen sie, ihre Umgebung aufmerksam und achtsam wahrzunehmen. Fällt ihnen eine potenzielle Gefahrenquelle auf, behalten sie diese im Auge und bewerten ihr Konfliktpotenzial. So können sie bereits vor Ausbruch entweder einen Rücktritt angehen oder, wenn es nicht anders geht, Strategien zur Verteidigung im Hinterkopf halten und sich vorzubereiten. Dabei geht es vorerst nicht um die körperliche Verteidigung, sondern um Maßnahmen zur Deeskalation. Das bedeutet, ruhig, bestimmt und selbstsicher aufzutreten, oder provozierend zu wirken. Kampfkünstler arbeiten im Training auch an ihrer Ausstrahlung und ihrem Auftreten, sodass sie genau wissen, wie sie auf andere wirken. Sie lassen sich nicht von einer aufgeheizten Stimmung anstecken und können so Anwesende wieder abkühlen. Erst wenn all dies nichts gebracht hat und es keine reelle Chance gibt, sich von der Szene zu entfernen, und der Gegenüber Anzeichen auf einen bevorstehenden Angriff zeigt, wird sich physisch verteidigt. Jetzt geht es um die eigene körperliche Unversehrtheit, die es zu schützen gilt.
Was passieren kann
Jeder hat im Laufe seines Lebens eigene Erfahrungen gemacht und wir haben von den Erfahrungen anderer gelernt. Wir haben diese Situationen gedanklich mit Angst verknüpft. Angst ist eine Kopfsache. Die gute Nachricht dabei ist, dass unser Körper außerordentlich kraftvoll und wirksam reagieren kann, wenn wir Angst haben. Unser Gehirn steuert die Ausschüttung von Adrenalin, dadurch wird der Blutdruck und die Herzschlagfrequenz erhöht und die Atmung beschleunigt. Unser Körper befindet sich in Alarmbereitschaft und wir können unsere maximale Leistungsfähigkeit abrufen.
Der Ton macht die Musik
Das klingt erneut nicht passend, bewährt sich in der Realität allerdings jedes Mal aufs Neue. Wer freundlich und höflich bleibt, bekommt meistens die gleiche Attitüde entgegengebracht. Deshalb spielt auch der respektvolle Umgang untereinander in der Kampfkunst eine große Rolle, denn so kommt mancher Ärger gar nicht erst auf. „Der Ton macht die Musik“ bedeutet auch „Was du nicht willst, dass man dir tu‘, das füg‘ auch keinem Anderem zu“. Auch das trägt deutlich zur Entschärfung einer brisanten Lage bei.
Örtlichkeiten
Nachts in der Diskothek eskalieren Situationen um einiges schneller als tagsüber im Einkaufszentrum, da hier die „perfekten“ Bedingungen herrschen: niedrige Hemmschwelle durch den Alkohol, viele Menschen auf kleinstem Raum und eine aufgeheizte Stimmung. Dieses Muster lässt sich ebenfalls gut auf Fußballspiele, Kneipenabende und vieles mehr übertragen. Das heißt nicht, dass solche Orte gänzlich gemieden werden müssen, sondern dass sie eine höhere Aufmerksamkeit und Konzentration erfordert, um frühzeitig einwirken zu können.
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Vermeidungsstrategien
Mit „perfekten“ Orten meinen wir gleichzeitig auch jene, die für Täter die optimalen Bedingungen bieten. Die Täter möchten gewinnen, um ihr Machtgefühl zu erhalten. Um dies zu garantieren, brauchen sie bestenfalls eine relativ einsame, leere Stelle im Dunkeln, sodass sie keine Aufmerksamkeit von potenziellen Helfern erregen. In diesem Fall ist es tatsächlich besser, solche Orte zu meiden (bspw. abgeschiedene Gassen etc.), denn dort kann einem in einer Gefahrensituation vielleicht wirklich niemand helfen, sollte es nötig sein. Manchmal muss Gewalt auch verhindert werden, indem ihr lauthals schreit und andere um Hilfe bittet.
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