Konfliktlösung in der Selbstverteidigung

Konfliktlösung in der Selbstverteidigung

Strategien der Konfliktlösung in brenzlige Situationen sind wichtige Themenschwerpunkte der Selbstverteidigung. Es gilt das Motto: Jeder vermiedene Kampf ist ein Sieg. Doch wie verhält es sich mit Gewaltangriffen oder Konflikten, die man nicht mehr vermeiden kann? Letztendlich ist der Umgang mit diesen situationsabhängig, aber ein paar Grundsätze kann man auf beinahe jede Situation anwenden:

In der Ruhe liegt die Kraft

Potenzielle Täter fallen durch ich aggressives Verhalten schnell auf: Noch bevor es zu körperlichen Attacken kommt, sind Gewaltbereitschaft und Wut in der Art und Weise des Täters auffällig: Beleidigungen, provozierende Worte und eine angespannte Körperhaltung sind deutliche Anzeichen. Damit die Situation nun nicht eskaliert, solltest du ruhig bleiben und nicht auf die Provokationen des Gegenüber eingehen. Geht man nicht auf die aggressive Stimmung ein, so nimmt dies bereits viel Luft aus den Segeln.

Konkretes Beispiel: Du fährst Bahn und der Zug ist überfüllt. Jemand fühlt sich von dir weggedrängelt und fängt aggressiv an ,dich darauf hinzuweisen. Dies ist nun der Moment, um ruhig und gelassen zu bleiben und auf die Aggression nicht einzugehen und den Konflikt deeskalierend zu beseitigen.

Nicht provozieren lassen

Lasse dich von deinem Gegenüber nicht provozieren. Die Situation wird nicht entschärft, indem du ebenfalls beleidigst und drohst. Antworte kurz und direkt, z.B. „Sorry, das war nicht absichtlich. Kein Grund, gleich zu beleidigen.“ Es fällt in solchen Situationen oft schwer, seine Emotionen im Griff zu haben, aber bedenke welche Konsequenzen eine körperliche Auseinandersetzung für dich haben könnte. Lässt du dich provozieren und wirst im schlimmsten Fall sogar gewalttätig, so droht auch dir eine Anzeige – mit der Gefahr, dass der Täter die Wahrheit vor Gericht verdreht und dich als Hauptprovokateur darstellt. Außerdem sollte man seine Gegner nie unterschätzen..

Aufmerksam zuhören und Lösungen finden

Das klingt natürlich erstmal leichter gesagt als getan, dennoch hilft es ruhig zu bleiben, aufmerksam zuzuhören und nach einer zufriedenstellenden Lösung zu suchen. Wieder ein konkretes Beispiel: Du fährst zum Supermarkt. Der Parkplatz ist gut besucht und nach ein paar Minuten findest du endlich einen Parkplatz: Kaum bist du ausgestiegen, kommt ein Mann auf dich zu und schreit dich an. Nun könntest du auf die Provokation eingehen, zurückschreien und eventuell kommt es zu einem Handgemenge. Alternativ kannst du zuhören und herausfinden, warum du gerade angeschrien wirst. In der Zwischenzeit kannst du die Umgebung im Auge behalten und so vielleicht schon eine Lösung finden. Ist der Mann z.B. der Auffassung, dass du ihm den Parkplatz weggeschnappt hast, so antworte ruhig: „Sorry, ich habe dich wirklich nicht gesehen. Ich sehe da vorne noch einen freien Parkplatz, da könntest du dich schnell hinstellen.“

Wenn du dich in so einer Situation wiederfindest, dann versuche einen Sicherheitsabstand von 2m einzuhalten, damit dein Gegenüber dich nicht mit Schlägen oder Tritten überraschen kann. Verwende außerdem ruhig deine Hände zum Gestikulieren. So kannst du schneller eine Verteidigungshaltung einnehmen, sollte der Gegner körperlich werden. Auch wenn man nicht alle Konflikte verbal lösen kann, so kann man zumindest die meisten Gewalttaten so umgehen.

Täter nicht schützen

Wenn jemand provokativ und aggressiv handelt, um einen gewalttätigen Konflikt zu starten, dann ignoriere das nicht einfach. Sitzt du zum Beispiel in der Innenstadt und jemand spricht dich an, offensichtlich darauf aus einen Konflikt eskalieren zu lassen, so warte nicht einfach, bis die Person geht und im schlimmsten Fall noch andere Personen angreift. Wende dich an Security in der Nähe oder hole die Polizei dazu.

Keine Angst vorm Anzeigen

Auch wenn Anzeigen mit Aufwand verbunden sind, so ist es doch ratsam eine zu stellen. Es ist langfristig betrachtet weniger schlimm, eine Anzeige aufzugeben, als in der erhitzten Situation auf den Gegner einzugehen, ihn zu schlagen und am Ende selbst eine Anzeige wegen Körperverletzung zu bekommen. Und bedenke: Sollte eine Anzeige wegen mangelnder Beweise schwierig werden (z.B. fehlende Zeugen, keine Kameraaufnahmen), dann wäre es noch schwieriger, vor Gericht eine gewaltvolle Auseinandersetzung zu rechtfertigen als Antwort auf die Provokation.

Grenzen respektieren

Gereizte Personen, welche generell eher gewaltbereit sind, fühlen sich schneller eingeengt und nehmen dadurch Veränderungen in der Distanz schneller wahr. Achte darauf eine gewisse Distanz zu Menschen einzuhalten. Im Alltag fällt dir das bestimmt schon leicht, aber wie ist es beispielsweise an einer überfüllten Bar? Wenn das Gedränge groß ist, dann achte auf das Verhalten der Personen um dich herum. Je schneller du eine potenzielle Gefahr erkennst, desto schneller kannst du handeln.

Präventiv handeln

Zu Fremden sollte immer ein Grundabstand gehalten werden, doch manchmal ist das schlichtweg nicht möglich, wie zum Beispiel in überfüllten Bahnen oder Clubs. Versuche dennoch Ecken zu finden, in denen du mehr Freiheit hast und man dich nicht so einfach festhalten oder greifen kann. Hat ein Gegner die Möglichkeit dich an der Kleidung festzuhalten, so schränkt das deine Verteidigungsbewegungen ein.

Gefahr erkannt, Gefahr gebannt

Vertraue deinem Bauchgefühl und erkenne Gefahren im Vorhinein. Sitzt du zum Beispiel am Gleis und wartest auf deinen Zug, siehst wie eine provozierende Person die anderen Fahrgäste anschreit und belästigt, so warte nicht ab, bis die Person vielleicht zu dir kommt, sondern wende dich an das Bahnpersonal oder suche anderweitig Hilfe. Nicht nur um deinetwillen, sondern auch um Andere in dieser Situation zu schützen.

Umsichtiges Handeln erspart Stress

Man kann nie sagen, wie eine Situation ausgeht und welche Konsequenzen letztendlich auf einen warten. Der ganze Stress einer Gerichtsverhandlung kann erspart bleiben, wenn man im Vorhinein umsichtig reagiert und handelt. Sollte trotz allem der körperliche Konflikt unumgehbar sein, so lernst du bei uns die nötige Selbstverteidigung, um aus einer solchen Situation zu entkommen.

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